Abkürzungen und Bedeutungen

Übersicht der gängigen Abkürzungen auf Reifen und ihre Bedeutungen
Abkürzung Bedeutung
(+)Goodyear Elektro Drive für Elektrofahrzeuge
*für BMW Modelle
*MOBMW / Mercedes Benz
*MOEBMW / Mercedes Benz Runflat
3-f-Mak.3-fach-Markierung, Reifen mit drei Größen gekennzeichnet
3PMSF3 Peak Mountain Snow Flake – Schneeflockensymbol
AAudi-Modelle
ABEAllgemeine Betriebserlaubnis
AOAudi
AO1Audi
ARAlfa Romeo Modelle
Ausl.Auslauf Modell
BGürtelreifen mit Diagonalkarkasse (Motorrad)
BasePenElektrostatische Erdung
BSSBlack Sidewall Size (Schwarze Seitenwand)
BSWSchwarze Seitenwand
CCommercial, Leicht-LKW-Reifen
C.Kenn.C-Kennung (verstärkte Reifen)
CCC/INMETROGeräuschoptimiert
CPReifen für Wohnmobile
DAOptisch ausgemusterter Reifen
DEMDemontage
DKZDoppelkennzeichnung (z. B. 195R14 → 2 Größen)
DOTHerstellungszeitraum (Department of Transport)
DriveguardRunflat Bridgestone
DSSTRunflat Dunlop
E/ECEECE-Prüfkennzeichen (Einhalten europäischer Normen)
e13Reifen nach EG-Regelung genehmigt
E4Reifen nach ECE-Regelung genehmigt
EAErstausrüstung (OE)
EANEuropean Article Number (Hersteller-Code)
EMTRunflat Goodyear
FFord-Modelle / Fiat
FPFlat Protected (Schutzleiste)
FRFelgenrippe
FSFuel Safer
FSLFelgenschutzleiste
GOpel-Modelle
G1Michelin: Achsweise montieren
H/DDunlop Harley-Davidson
HKMCHyundai-Kia Motors
HMCOE-Reifen für Hyundai
HSNHersteller-Schlüsselnummer
i.V.In Vorbereitung
JJaguar-Modelle
JLBJointless Band (nahtloses Nylonband)
LILoad Index – Tragfähigkeitsindex
LRLand Rover Modelle
LRRLow Rolling Resistance (Dunlop, rollwiderstandsoptimiert)
LTLight Truck
LTSLotus-Modelle
M+SMatsch und Schnee
M/CMotor Cycle
M3BMW M3
MFSMit Felgenschutz
MGTMaserati-Modelle
MLMit Leiste
MOMercedes Modelle
MO-SMercedes V-Klasse
MO1Mercedes Benz
MOEPannenlaufreifen Mercedes
MOTMaserati
MSTMultiple Service Tyre (breitere Lauffläche)
MWWWeißwand Mittel
N0–N5Porsche-Modelle
NHSNot for Highway Service
NWSNarrow White Stripe
OEOriginal Equipment (Erstausrüstung)
OWLOutline White Letters (weiße Konturschrift)
PPassenger Car (PKW)
P-KennungPassenger Car (USA / Australien)
PSP-BetaGeräuschmindernde Lamellen
RRunderneuert
RBL / RB / BLRaised Black Letter (erhabene schwarze Schrift)
RDKS / TPMSReifendruckkontrollsystem
RegroovableNachschneidbar (LKW-Reifen)
reinf.Reinforced (verstärkte Version)
RFRunflat
RFTRunflat Bridgestone
RFZPRunflat Pirelli
RIM ProtectorFelgenschutz
ROAudi Quattro
RO1Audi Quattro
ROFRunOnFlat Goodyear
RPBRim Protection Bar (Felgenschutz)
RWLRaised White Letters
SSound – verminderte Lärmemission
S1Peugeot Modelle
SetReifen inkl. Schlauch
SFISide Facing Inwards (Innen bei asymmetrischen Reifen)
SFOSide Facing Outwards (Aussen bei asymmetrischen Reifen)
SISpeed Index – Geschwindigkeitsindex
SipedMit Lamellenprofil
SlicksProfilloser Rennreifen
SSRSelf Supporting Runflat (Continental)
SSTNotlaufeigenschaft / verstärkte Seitenwand
StuddableBespikebar
SUVSport Utility Vehicle
SWSingle White – schmale weiße Seitenwand
TDDenloc-Sicherheitssystem
TLSchlauchlos
TOTesla
TTSchlauchtyp
TWITread Wear Indicator – Profilabnutzungsanzeiger
UHPUltra High Performance Reifen
ULWUltra-Leicht-Bauweise (VW/Audi)
VmaxHochgeschwindigkeitsvariante (Tuning)
VOLVolvo
WLTWeiße Buchstaben
WSSWhite Sidewall Size
WWWeiße Seitenwand
WWWWeißwand breit
XLExtra Load (verstärkte Tragfähigkeit)
ZPMichelin Notlauf-Reifen
~Volvo
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A

Abrollgeräusch

Das Abrollgeräusch gibt an, wie laut ein Reifen während der Fahrt ist. Ein niedriger Dezibelwert sorgt für höheren Fahrkomfort und reduziert die Lärmbelastung der Umwelt. Auf dem EU-Reifenlabel wird dieser Wert in Dezibel (dB) angegeben. Besonders geräuscharme Modelle sind in der Stadt sowie auf langen Fahrten ein Vorteil.

Abrollumfang

Der Abrollumfang beschreibt die Strecke, die ein Reifen bei einer vollständigen Umdrehung zurücklegt. Er wird durch die Breite, das Querschnittsverhältnis und den Felgendurchmesser bestimmt.

Warum ist der Abrollumfang wichtig?

  • Beeinflusst die Tachoanzeige: Ist der Umfang zu gross, zeigt der Tacho weniger an, als tatsächlich gefahren wird.
  • Bei Änderungen von Reifen- oder Felgengrössen muss der Abrollumfang im gesetzlich vorgegebenen Toleranzbereich bleiben, damit Sicherheit und Zulassung gewährleistet sind.
  • Für die MFK in der Schweiz und bei Eintragungen von Reifen oder Felgen ist der korrekte Abrollumfang zwingend erforderlich.

Toleranzbereich:

  • Üblich sind ±2–3 % Abweichung vom Originalwert
  • Alles darüber hinaus erfordert eine Genehmigung oder wird nicht akzeptiert

Berechnung:

Der Abrollumfang lässt sich über Tabellen, Online-Rechner oder anhand der Dimension bestimmen.
Beispiel: 225/45 R17 → ca. 1.986 mm

Fazit: Der Abrollumfang ist entscheidend für Sicherheit, Tachoanzeige und Fahrzeugzulassung. Deshalb sollte er bei jeder Änderung der Dimension überprüft werden.

All Terrain Reifen (AT)

All Terrain Reifen – kurz AT – sind eine Mischung aus Strassen- und Geländereifen. Sie wurden für SUVs, Pickups und Geländewagen entwickelt, die sowohl auf Asphalt als auch im Offroad-Bereich eingesetzt werden.

All Season Reifen

All Season Reifen, auch Ganzjahresreifen genannt, kombinieren die Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen. Sie sind besonders praktisch für Fahrer, die das ganze Jahr mit einem Reifensatz unterwegs sein möchten und keinen saisonalen Reifenwechsel planen.

All Wheel Drive (AWD)

All Wheel Drive bedeutet Allradantrieb. Hierbei wird die Antriebskraft auf alle vier Räder verteilt. Dadurch verbessert sich die Traktion auf nasser Fahrbahn, im Schnee und im Gelände.

Aquaplaning

Aquaplaning tritt auf, wenn das Wasser nicht mehr schnell genug aus dem Profil verdrängt werden kann. Der Reifen schwimmt auf, und das Fahrzeug verliert den Bodenkontakt. Lenkung und Bremsen sind kaum mehr möglich. Wichtige Faktoren zur Vermeidung sind: ausreichende Profiltiefe, korrekter Luftdruck und eine angepasste Geschwindigkeit bei Regen.

Asymmetrische Reifen

Asymmetrische Reifen besitzen ein spezielles Profil mit zwei Zonen – eine Aussenseite und eine Innenseite. Diese Konstruktion sorgt für ein optimales Zusammenspiel aus Fahrstabilität, Sicherheit bei Nässe und Fahrkomfort.

Auslaufmodell

Ein Auslaufmodell ist ein Reifen, der nicht mehr produziert wird. Meist handelt es sich um ältere Profile, die durch neue und technisch modernere Nachfolger ersetzt wurden.

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B

Bremsweg

Der Bremsweg ist die Strecke, die ein Fahrzeug vom Beginn des Bremsens bis zum Stillstand benötigt. Reifenqualität hat einen entscheidenden Einfluss.

Einflussfaktoren:

  • Profil und Profiltiefe
  • Gummimischung (Sommer, Winter, Ganzjahresreifen)
  • Reifendruck
  • Geschwindigkeit und Strassenverhältnisse
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C

CrossClimate

CrossClimate ist eine Reifenserie von Michelin und gilt als Beispiel für Ganzjahresreifen. Sie kombinieren Sommer- und Wintereigenschaften, sparen den saisonalen Wechsel, sind jedoch meist ein Kompromiss im Vergleich zu spezialisierten Sommer- oder Winterreifen.

C Reifen

C-Reifen wurden speziell für Transporter, Lieferwagen und leichte Nutzfahrzeuge entwickelt.

  • „C“ steht für Commercial
  • Verstärkte Karkasse und hohe Tragfähigkeit
  • Ausgelegt auf Dauerbelastung und schwere Lasten
  • Beispiel: 195/70 R15

CP Reifen

CP-Reifen sind für Wohnmobile konzipiert.

  • „CP“ = Camping Pneus
  • Verstärkte Seitenwände für mehr Stabilität bei langen Standzeiten und hoher Zuladung
  • Entwickelt für lange Fahrten mit grossem Gewicht
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D

Dimension

Die Reifendimension beschreibt Breite, Höhe und Felgendurchmesser.
Beispiel: 225/45 R17

  • 225 = Breite in mm
  • 45 = Verhältnis Höhe zu Breite (%)
  • R = Radialbauweise
  • 17 = Felgendurchmesser in Zoll

Doppelkennzeichnung

Eine Doppelkennzeichnung bedeutet, dass ein Reifen für zwei verschiedene Geschwindigkeitsindizes oder Tragfähigkeiten freigegeben ist. Häufig bei SUVs, Transportern oder leistungsstarken Fahrzeugen.

Beispiel: 245/45 R19 102 Y (100 W)

  • Standard: 102 Y (bis 300 km/h)
  • Zweite Freigabe: 100 W (bis 270 km/h)

Eigenschaften:

  • Mehr Flexibilität und grössere Kompatibilität
  • Oft in Verbindung mit XL-Reifen oder Sonderfreigaben

Vorteile: breiter einsetzbar, erleichterte Zulassung
Nachteile: für Laien verwirrend, falsche Auswahl kann Probleme bei MFK oder Herstellerfreigabe verursachen

DOT Nummer

Die DOT-Nummer ist auf der Reifenflanke eingeprägt und zeigt das Produktionsdatum.

  • 4-stellig, z. B. 2324 = 23. Kalenderwoche 2024
  • Wichtig beim Reifenkauf: auch unbenutzte Reifen altern
  • Hinweis Schweiz: Bis 3 Jahre nach Herstellung gelten Reifen als „neu“
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E

EAN – European Article Number

Die EAN-Nummer ist der Barcode eines Reifens und dient zur eindeutigen Identifikation im Handel. Jeder Hersteller vergibt für jedes Modell und jede Dimension eine eigene EAN.

ECE Prüfzeichen

Das ECE-Siegel bestätigt, dass ein Reifen die UNECE-Vorschriften erfüllt. In der Schweiz und der EU dürfen nur Reifen mit gültigem ECE-Prüfzeichen verkauft werden.

Kennzeichnung:

  • Kreis mit „E“ oder „e“ plus Zahl (z. B. E1 = Deutschland, E4 = Niederlande)
  • Beispiel: E4 027550

EU Reifenlabel

Seit 2012 Pflicht in der EU. Bewertet werden drei Kriterien:

  1. Rollwiderstand (Kraftstoffeffizienz)
  2. Nasshaftung (Bremsweg bei Regen)
  3. Geräuschentwicklung (Aussengeräusch in dB, 1–3 Schallwellen)
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F

Extra Load Reifen (XL)

XL-Reifen besitzen eine verstärkte Karkasse und können mehr Gewicht tragen.

  • Kennzeichnung: „XL“ oder „Reinforced“
  • Geeignet für SUVs, Vans und Fahrzeuge mit hoher Zuladung

Vorteile: mehr Tragfähigkeit, höhere Stabilität, bessere Performance bei hohen Geschwindigkeiten
Nachteile: härteres Fahrgefühl, teurer als Standardreifen

Felgenrippe (FR) / Felgenschutzleiste (FSL)

Reifen mit Felgenrippe haben eine Schutzkante am Übergang zur Felge, die Kratzer und Beschädigungen verhindert.

Fuel Saver (FS)

Fuel Saver Reifen sind durch spezielle Bauweisen oder Gummimischungen auf geringen Rollwiderstand optimiert.

  • Vorteil: Weniger Verbrauch und reduzierte CO₂-Emissionen
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G

Ganzjahresreifen

Ganzjahresreifen – auch als All Season Reifen bezeichnet – vereinen Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen.

  • Besonders praktisch in Regionen mit mildem Klima
  • Kein saisonaler Reifenwechsel erforderlich
  • Gekennzeichnet durch M+S-Symbol und oft zusätzlich 3PMSF (Schneeflockensymbol)

Fazit: Für Wenigfahrer und Gebiete mit milden Wintern eine gute Wahl. In schneereichen Regionen sind Winterreifen klar im Vorteil.

Geschwindigkeitsindex

Der Geschwindigkeitsindex gibt die maximal zulässige Geschwindigkeit eines Reifens an. Er wird auf der Reifenflanke durch Buchstaben wie H, V, W oder Y gekennzeichnet. Der Wert ist gesetzlich vorgeschrieben und muss mindestens der Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs entsprechen.

Beispiel: Bei 225/45 R17 91V bedeutet „V“ eine Maximalgeschwindigkeit von 240 km/h.

Wichtige Hinweise:

  • Der Index darf höher gewählt werden, aber nicht niedriger
  • Bei Winterreifen ist in vielen Ländern – auch in der Schweiz – ein niedrigerer Index erlaubt
  • Geschwindigkeits- und Tragfähigkeitsindex sind gemeinsam entscheidend für die Sicherheit

Übliche Indizes:

  • T = 190 km/h
  • H = 210 km/h
  • V = 240 km/h
  • W = 270 km/h
  • Y = 300 km/h

Geländereifen

Geländereifen sind für Fahrten abseits befestigter Strassen entwickelt. Sie haben ein grobes Profil mit grossen Blöcken und tiefen Rillen, das maximale Traktion auf Matsch, Sand, Schotter und Schnee ermöglicht.

Eigenschaften:

  • Sehr robuste Bauweise, oft mit verstärkten Seitenwänden
  • Grobstolliges Profil für mehr Grip im Gelände
  • Auf Asphalt lauter und mit höherem Rollwiderstand
  • Erhältlich als All Terrain (AT) oder Mud Terrain (MT)

Vorteile:

  • Hohe Stabilität, widerstandsfähig gegen Steine und Kanten
  • Optimale Traktion im Gelände
  • Geeignet für Offroadtouren, Landwirtschaft und Abenteuer

Nachteile:

  • Weniger Komfort und mehr Lärm auf Strassen
  • Längere Bremswege auf Asphalt
  • Erhöhter Kraftstoffverbrauch durch grösseren Rollwiderstand

Fazit: Die richtige Wahl für regelmässige Offroad-Fahrten. Für den Alltag auf Asphalt sind All Season oder reine Strassenreifen besser geeignet.

Geräuschemission

Die Geräuschemission beschreibt die Aussenlautstärke eines Reifens, gemessen in Dezibel (dB).

  • Bestandteil des EU-Reifenlabels
  • Darstellung über 1–3 Schallwellen:
    • 1 Welle = leise
    • 3 Wellen = laut

Fazit: Je geringer die Geräuschemission, desto angenehmer ist das Fahren – sowohl für Insassen als auch für die Umwelt.

Gummimischung

Die Gummimischung bestimmt das Fahrverhalten und die Eigenschaften eines Reifens.

  • Sommerreifen: härtere Mischung → stabil bei hohen Temperaturen
  • Winterreifen: weichere Mischung → elastisch bei Kälte
  • Ganzjahresreifen: Kompromiss zwischen beiden

Fazit: Die Mischung beeinflusst Grip, Bremsweg, Verschleiss und Kraftstoffeffizienz.

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H

Homologation von Reifen

Die Homologation ist ein offizieller Prüf- und Genehmigungsprozess. Reifen werden von Herstellern und Behörden getestet, um sicherzustellen, dass sie die erforderlichen Qualitäts- und Sicherheitsstandards erfüllen.

Vorteile für Kunden:

  • Höchste Sicherheit durch geprüfte Qualität
  • Optimale Fahreigenschaften, abgestimmt auf das jeweilige Fahrzeug
  • Rechtssicherheit bei der Zulassung, da homologierte Reifen offiziell anerkannt sind

Hochgeschwindigkeitsreifen

Diese Reifen sind speziell für Sportwagen entwickelt. Sie bieten maximale Stabilität bei sehr hohen Geschwindigkeiten, haben jedoch meist eine kürzere Laufleistung.

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I

Indikator TWI

Der TWI (Tread Wear Indicator) ist eine kleine Erhebung im Reifenprofil. Sobald dieser Punkt erreicht ist, wurde die gesetzliche Mindestprofiltiefe erreicht.

  • Schweiz: mindestens 1,6 mm
  • Empfehlung Winterreifen: mindestens 4 mm
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K

Karkasse

Die Karkasse ist das Grundgerüst eines Reifens. Sie besteht aus Gewebe- oder Stahlfäden und beeinflusst Stabilität sowie Flexibilität.

Komfortreifen

Komfortreifen richten sich an Fahrer, die Wert auf Laufruhe, leises Abrollen und hohen Fahrkomfort legen. Sie sind meist weicher abgestimmt, reagieren aber weniger direkt im sportlichen Einsatz.

Kontaktfläche / Reifenaufstandsfläche

Die Kontaktfläche ist der Bereich des Reifens, der tatsächlich die Strasse berührt. Bei einem Pkw ist sie pro Reifen etwa so gross wie eine Postkarte – dennoch werden über sie sämtliche Kräfte wie Bremsen, Beschleunigung und Seitenführung übertragen.

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L

Laufleistung

Die Laufleistung beschreibt, wie viele Kilometer ein Reifen durchschnittlich gefahren werden kann, bevor er ersetzt werden muss.

Einflussfaktoren:

  • Reifenqualität (Premiumreifen meist langlebiger als Billigreifen)
  • Fahrstil (sportlich = höhere Abnutzung)
  • Reifendruck (zu hoch/zu niedrig = ungleichmässiger Verschleiss)
  • Fahrwerksgeometrie (falsche Spur/Sturz erhöht Abrieb)
  • Einsatzbedingungen (Autobahn → weniger Verschleiss, Stadtverkehr → mehr Stop-and-Go)

Durchschnittliche Werte:

  • Sommerreifen: ca. 25.000–50.000 km
  • Winterreifen: ca. 20.000–40.000 km
  • Ganzjahresreifen: ca. 30.000–45.000 km
  • Sportreifen (UHP): oft nur 15.000–25.000 km

Fazit: Die Laufleistung ist variabel und hängt stark von Pflege und Fahrweise ab. Wer Reifendruck kontrolliert und Reifen rotiert, verlängert die Lebensdauer.

Lamellen

Lamellen sind feine Einschnitte im Profil, die zusätzliche Bisskanten erzeugen. Dadurch greifen Reifen besser – vor allem auf Schnee, Eis und nasser Fahrbahn.

  • Mehr Traktion bei Glätte
  • Kürzere Bremswege
  • Höhere Stabilität bei schlechtem Wetter

Fazit: Lamellen sind entscheidend für die Wintertauglichkeit eines Reifens.

Luftdruck

Der richtige Luftdruck ist entscheidend für Sicherheit, Fahrkomfort und Lebensdauer.

  • Zu wenig Druck: höherer Verschleiss, längerer Bremsweg, mehr Verbrauch, Risiko von Reifenplatzer
  • Zu viel Druck: kleinere Auflagefläche, weniger Grip, unsicheres Fahrverhalten

Empfehlung: Regelmässig prüfen – mindestens einmal pro Monat.

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M

MS Kennzeichnung

MS steht für „Mud and Snow“. Sie kennzeichnet Reifen, die für Matsch und Schnee geeignet sind. Als echtes Wintermerkmal gilt sie jedoch nur in Kombination mit dem Schneeflockensymbol (3PMSF).

Mindestprofiltiefe

Die Mindestprofiltiefe gibt an, wie stark das Profil abgefahren sein darf.

  • Schweiz & EU: gesetzlich 1,6 mm (Winter 4 mm)

Empfohlene Werte:

  • Sommerreifen: mindestens 3 mm
  • Winterreifen: mindestens 4 mm

Zu wenig Profiltiefe bedeutet längere Bremswege, weniger Haftung und ein höheres Risiko für Aquaplaning. Kontrolle mit Profiltiefenmesser oder Münze ist einfach möglich.

Fazit: Wer frühzeitig wechselt, fährt sicherer und vermeidet Ärger bei Unfall oder MFK.

MFK Schweiz

Die Motorfahrzeugkontrolle (MFK) prüft Fahrzeuge auf Sicherheit und Strassentauglichkeit. Reifen und Felgen müssen serienmässig zugelassen sein oder ein gültiges Beiblatt besitzen.

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N

Nasshaftung

Die Nasshaftung beschreibt den Grip und die Bremsleistung bei Regen. Sie ist ein zentraler Sicherheitsfaktor und Bestandteil des EU-Reifenlabels.

Negativer Sturz

Der Sturz ist der Neigungswinkel der Räder. Bei negativem Sturz sind die Räder oben nach innen geneigt.

Eigenschaften:

  • Häufig im Motorsport und bei sportlichen Fahrzeugen
  • Bietet besseren Grip in Kurven
  • Verändert das Fahrverhalten deutlich

Vorteile:

  • Mehr Stabilität und Seitenführung in Kurven
  • Sportlicheres Handling

Nachteile:

  • Stärkerer Verschleiss an der Innenkante
  • Kürzere Laufleistung
  • Bei falscher Einstellung instabil auf gerader Strecke

Fazit: Negativer Sturz kann Performance steigern, sollte aber nur im zulässigen Rahmen eingestellt werden.

Notlaufreifen Runflat

Runflat-Reifen besitzen verstärkte Seitenwände. Bei Druckverlust können sie noch ca. 80 km mit reduzierter Geschwindigkeit gefahren werden.

Vorteile: mehr Sicherheit, Weiterfahrt ohne sofortiges Anhalten
Nachteile: härteres Fahrgefühl, höherer Preis

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O

Offroad Reifen

Offroad Reifen sind für SUVs und Geländewagen entwickelt. Sie haben ein grobes Profil, das bessere Traktion auf Sand, Schotter oder Schnee ermöglicht – auf Asphalt jedoch lauter ist.

Originalbereifung / Originalausstattung (OE)

OE-Reifen sind die ab Werk montierten Originalreifen eines Fahrzeugs. Sie werden gemeinsam von Auto- und Reifenhersteller entwickelt und sind optimal auf das jeweilige Modell abgestimmt.

Eigenschaften:

  • Perfekt angepasst an Fahrwerk, Bremsanlage und Motorleistung
  • Oft mit speziellen Kennzeichnungen (z. B. „MO“ für Mercedes, „AO“ für Audi, „*“ für BMW, „N“ für Porsche)
  • Durchlaufen umfangreiche Tests und Homologationen
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P

Profiltiefe

Die Profiltiefe beschreibt, wie tief die Rillen im Reifen sind. Sie ist entscheidend für Bremsweg, Wasserverdrängung und Haftung.

Gesetzliche Vorgaben:

  • Schweiz & EU: mindestens 1,6 mm (Winterreifen 4 mm)
  • Unterhalb dieser Grenze: Reifen nicht zugelassen → keine MFK, kein Versicherungsschutz

Empfohlene Mindestwerte:

  • Sommerreifen: mindestens 3 mm
  • Winterreifen: mindestens 4 mm

Gefahren bei zu geringer Profiltiefe:

  • Erhöhtes Aquaplaning-Risiko
  • Längere Bremswege
  • Schlechtere Kurvenhaftung
  • Probleme bei der MFK-Abnahme

Messung:

  • Mit Profiltiefenmesser (genau)
  • Mit Münze (schnell):
    • 1-Franken-Münze: Silberrand = 3 mm
    • 1-Euro-Münze: Goldrand = 3 mm
  • TWI (Tread Wear Indicator): kleine Stege im Profil zeigen 1,6 mm Grenze

Fazit: Rechtzeitiger Reifenwechsel bedeutet mehr Grip, Sicherheit und weniger Risiko im Strassenverkehr.

Pneus

Pneus ist die in der Schweiz übliche Bezeichnung für Reifen.

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Q

Querschnitt

Der Querschnitt bezeichnet das Verhältnis zwischen Reifenhöhe (Flankenhöhe) und Reifenbreite, angegeben in Prozent.

Beispiel: 225/45 R17

  • 225 = Breite in mm
  • 45 = Querschnittsverhältnis → 45 % von 225 mm = 101 mm
  • R = Radialbauweise
  • 17 = Felgendurchmesser in Zoll
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R

Radialreifen

Radialreifen sind die heute am häufigsten verbaute Reifenbauart. Die Karkassfäden verlaufen radial im 90°-Winkel zur Fahrtrichtung. Über der Karkasse liegt ein Stahl- oder Textilgürtel, der die Lauffläche stabilisiert.

Eigenschaften:

  • Kennzeichnung „R“ (z. B. 225/45 R17)
  • Flexible Seitenwände für mehr Komfort
  • Stabile Lauffläche durch Stahlgürtel
  • Geringerer Rollwiderstand als ältere Bauarten

Reifentest

Ein Reifentest prüft Reifen unter realen Bedingungen. Ziel ist es, Stärken und Schwächen offenzulegen und Kunden die Kaufentscheidung zu erleichtern.

Kriterien:

  • Bremsweg trocken/nass
  • Aquaplaning-Verhalten
  • Fahrstabilität & Handling
  • Verschleiss & Laufleistung
  • Rollwiderstand & Effizienz
  • Geräuschpegel innen/aussen
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Bekannte Tester: ADAC (D), TCS (CH), ÖAMTC (AT), AutoBild, Auto Motor und Sport

Reifenrotation

Reifenrotation bedeutet, Reifen zwischen Vorder- und Hinterachse (oder diagonal) zu tauschen. Ziel: gleichmässiger Verschleiss und längere Lebensdauer.

Warum wichtig?

  • Vorderreifen nutzen schneller ab (Lenkung, Bremsen)
  • Gleichmässiges Profil = mehr Sicherheit
  • Besonders wichtig bei Allrad → ungleichmässige Reifen können Schäden verursachen

Empfehlung: alle 8.000–10.000 km oder 1× pro Saison

Fazit: Verlängert Lebensdauer, spart Kosten, erhöht Sicherheit.

Reifenabnutzung

Reifenabnutzung beschreibt den Profilverschleiss über die Zeit.

Ursachen:

  • Fahrstil (sportlich = schneller Verschleiss)
  • Luftdruck (zu hoch/zu niedrig = ungleichmässiger Abrieb)
  • Spur/Sturz (falsche Geometrie → innen/aussen stärker abgefahren)
  • Keine Reifenrotation
  • Häufige Überladung

Folgen:

  • Längerer Bremsweg
  • Höheres Aquaplaning-Risiko
  • Weniger Grip
  • Probleme bei der MFK

Fazit: Regelmässige Kontrolle spart Kosten und erhöht Sicherheit.

RunFlat Technologie

RunFlat-Reifen ermöglichen Weiterfahrt auch ohne Luftdruck – bis ca. 80 km mit max. 80 km/h.

Eigenschaften:

  • Verstärkte Seitenwände tragen Fahrzeuggewicht ohne Luft
  • Markierung: „RFT“ oder „RunFlat“

Vorteile: Sicherheit bei Druckverlust – Kein Ersatzrad nötig → spart Gewicht und Platz
Nachteile: Härteres Fahrgefühl – Teurer als Standardreifen – Nur mit Reifendruckkontrollsystem (RDKS) sinnvoll

Rollwiderstand

Der Rollwiderstand beeinflusst den Kraftstoffverbrauch. Niedriger Widerstand = weniger CO₂-Emissionen und geringere Kosten. Energiesparreifen optimieren diesen Wert, gehen jedoch oft Kompromisse beim Grip ein.

Reifendruck

Der Reifendruck ist der Luftdruck im Reifen, gemessen in bar.

Richtiger Druck sorgt für:

  • Optimales Fahrverhalten
  • Kürzere Bremswege
  • Weniger Verbrauch
  • Gleichmässigen Verschleiss

Empfehlung: monatlich prüfen, Werte im Handbuch oder Türrahmen beachten.

Reifendruckkontrollsystem RDKS

RDKS überwacht permanent den Reifendruck. In CH/EU seit 2014 für Neuwagen Pflicht.

Arten:

  • Direkt (Sensoren im Reifen)
  • Indirekt (über ABS-Signale)

Richtungsgebundene Reifen

Richtungsgebundene Reifen haben ein V- oder Pfeilprofil. Sie müssen in einer festgelegten Laufrichtung montiert werden (Markierung „Rotation“ auf der Flanke).

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S

Sommerreifen

Sommerreifen sind für warme Temperaturen (+7 °C aufwärts) optimiert.

Eigenschaften:

  • Härtere Mischung → stabil bei Hitze
  • Breite Rillen → gute Wasserableitung
  • Weniger Lamellen → kürzere Bremswege

Vorteile:

  • Hohe Fahrstabilität
  • Präzises Lenkverhalten
  • Geringerer Rollwiderstand
  • Längere Lebensdauer im Sommer

Nachteile:

  • Unter +7 °C weniger Grip
  • Nicht für Schnee/Eis geeignet

Fazit: Beste Wahl für Sommerbetrieb. Winterreifen ab Herbst empfohlen.

Spikes

Spikes sind Metallstifte im Profil für Grip auf Eis und festem Schnee.

Eigenschaften:

  • Für extreme Winterbedingungen
  • Mehr Traktion und Sicherheit
  • Kürzere Bremswege

Nachteile:

  • Lärm, Verschleiss, Strassenschäden
  • Längere Bremswege auf trockener/nasser Strasse

Schweiz:

  • Erlaubt vom 1. Nov. bis 30. Apr.
  • Tempolimit: 80 km/h Autobahn, 50 km/h innerorts
  • „Spikes“-Aufkleber Pflicht

Spur

Die Spur beschreibt die Radstellung zueinander. Man unterscheidet Vorspur und Nachspur.

Arten:

  • Vorspur: Räder zeigen zueinander → stabiler Geradeauslauf
  • Nachspur: Räder zeigen auseinander → agileres Einlenken

Falsch eingestellte Spur:

  • Fahrzeug zieht zur Seite
  • Lenkrad schief
  • Ungleichmässiger Verschleiss

Fazit: Korrekte Spur erhöht Sicherheit und Reifennutzungsdauer.

Symmetrische Reifen

Symmetrische Reifen haben ein gleichmässiges Profil über die gesamte Lauffläche.

Eigenschaften:

  • Profilspiegelung links/rechts
  • Montage beliebig möglich
  • Häufig bei Kleinwagen und Anhängern verwendet
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T

Tragfähigkeitsindex

Der Tragfähigkeitsindex (Load Index) gibt an, wie viel Gewicht ein Reifen maximal tragen darf. Zahl steht auf Reifenflanke, z. B. 225/45 R17 91V → 91 = 615 kg.

Eigenschaften:

  • Jeder Wert entspricht Traglast (z. B. 91 = 615 kg, 95 = 690 kg)
  • Muss Fahrzeugherstellerangaben entsprechen

Fazit: Richtiger Index ist Pflicht für Sicherheit und MFK-Zulassung.

Häufige Werte:

  • 88 = 560 kg
  • 91 = 615 kg
  • 94 = 670 kg
  • 97 = 730 kg
  • 100 = 800 kg

Traktion

Traktion = Kraftübertragung Reifen–Strasse.

Einfluss:

  • Profil, Gummimischung, Luftdruck, Fahrbahnzustand

Vorteile guter Traktion:

  • Sicheres Anfahren, kürzere Bremswege, bessere Kurvenstabilität

Nachteile bei schlechter Traktion:

  • Durchdrehende Räder
  • Aquaplaning-Gefahr
  • Längere Bremswege

Fazit: Traktion ist entscheidend für Sicherheit. Moderne Reifen sind für bestmöglichen Grip optimiert.

TWI Tread Wear Indicator

Englischer Begriff für den Profilabnutzungsanzeiger – synonym zu TWI Indikator.

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U

Ultra High Performance Reifen

UHP-Reifen für sportliche Fahrzeuge. Vorteile: maximale Haftung, kürzere Bremswege, präzises Handling. Nachteil: geringere Laufleistung.

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V

Ventil

Das Ventil reguliert den Luftdruck. Wichtiges Kleinteil – sollte bei jedem Reifenwechsel erneuert werden.

Vulkanisation

Chemischer Prozess, der Gummi durch Schwefel elastisch und widerstandsfähig macht. Grundlage jeder Reifenproduktion.

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W

Winterreifen

Winterreifen bleiben dank spezieller Mischung bei Kälte flexibel. Lamellenprofil sorgt für Grip auf Schnee/Eis.

In der Schweiz keine Pflicht, aber praktisch unerlässlich im Winterbetrieb.

Wuchtgewichte

Wuchtgewichte gleichen Unwuchten an Felgen aus. Vorteile: ruhiger Lauf, kein Lenkradflattern, gleichmässiger Verschleiss.

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Z

Zoll

Zoll = Masseinheit für Felgendurchmesser. Beispiel: 18 Zoll ≈ 46 cm.

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